Unter einer IgG4-assoziierten Erkrankung ist
eine entzündliche, fibrosierende systemische Erkrankung zu verstehen,
die fast alle Organe befallen kann.
Häufig tritt sie in mehreren Organen gleichzeitig
oder nacheinander auf.
Wie und warum es zu dieser Erkrankung kommt, ist bisher weitestgehend unverstanden. Erstmalig wurde der Zusammenhang zwischen erhöhten
IgG4-Werten im Serum und einer entzündlichen Erkrankung am Beispiel einer Pankreatitis 2001 von Hamano et al. beschrieben.
Seitdem konnten die für IgG4-assoziierten Erkrankungen bisher als typisch gewerteten Gewebeveränderungen auch
in zahlreichen anderen Organen beobachtet beziehungsweise nachgewiesen werden.
So werden derzeit einige Erkrankungen, die früher
als unterschiedliche, eigenständige Krankheitsbilder bekannt waren, wie z.B. der Küttner-Tumor, Mikulicz-Syndrom, Riedel-Struma oder M. Ormond,
nach aktuellem Wissenstand den IgG4-assoziierten Erkrankungen zugeordnet.
Innerhalb einer multizentrischen Studie zwischen Kliniken in Deutschland, Österreich und Italien soll anhand der Auswertung von Patientendaten
die bisher noch große Wissenslücke weiter geschlossen werden, um den häufig langen Weg der Betroffenen bis zur klinischen Diagnose der Erkrankung zu verkürzen
und die Erkrankung bereits in einem frühen Krankheitsstadium behandeln zu können.